Kurze Teststrecke gefahren, um die maximale Geschwindigkeit zu bestimmen.
Maximal läuft die Red Pearl 21.3 kt, das entspricht 39.4476 km/h, nicht schlecht oder?:
Kurze Teststrecke gefahren, um die maximale Geschwindigkeit zu bestimmen.
Maximal läuft die Red Pearl 21.3 kt, das entspricht 39.4476 km/h, nicht schlecht oder?:
Laut Seewetterbericht war eine Bora angesagt, mit Böen bis zu 60 Knoten. Also wurde das Boot zusätzlich noch mit einem Anker gesichert und die Abedeckplane zusätzlich mit einer weiteren Leine befestigt. So weit so gut, die Bora konnte kommen.
Die Bora ist ein trockener, kalter und böiger Fallwind zwischen Triest, der kroatischen und der montenegrinischen Adriaküste. Winde vom Bora-Typ gehören mit ihrer Häufigkeit und ihren hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten, vor allem zwischen Triest und der Nordwest-Küste Kroatiens sowie in Teilen Süddalmatiens und Montenegros, zu den stärksten der Welt. Spitzengeschwindigkeiten einzelner Böen erreichen hier Werte von bis zu 250 km/h.
Und dann war es gegen 22 Uhr so weit. Wie im Bilderbuch typischerweise von Null auf Hundert war sie da — und wie war sie da: Irgendwann werden Top-Erfahrungen jeweils überboten.
Begleitet von einem heftigen Gewitter und Regen waren wohl Böenspitzen von 9 Bft zu verzeichnen (Charateristik an Land: Äste brechen, kleinere Schäden an Häusern, Ziegel und Rauchhauben werden von Dächern gehoben, Gartenmöbel werden umgeworfen und verweht, beim Gehen erhebliche Behinderung). Jedenfalls wurde das sturmsicher angebrachte Sonnensegel von einer Böe aus den Angeln gehoben und das war es dann für das Sonnensegel. Während dem Entfernen der Zeltstangen plötzlich:
„Da ist unser Boot!“
„Nein, unser Boot liegt vorne in der Bucht.“
„Doch, das ist unser Boot!“
„Das kann nicht sein, unseres ist gesichert!“
Ein Blitz schlägt in unmittelbarer Nähe ein, taucht die Landschaft in grelles Licht und dann die Gewissheit.
„Tatsache, die Red Pearl!“
Dank des Blitzes ist in der stockdunklen Nacht die Red Pearl schemenhaft in der Bucht zu erkennen, rund 100m vom ursprünglichen Standort entfernt.
Glück im Unglück, es herrschte auflandiger Wind und so war das vom Wind definierte Ziel das Land und nicht die offene See.
Am nächsten Tag — notabene nach einer unruhigen Nacht — die Gewissheit: Rund 41 gemessene km/h entsprechen 9 Bft und tragen die Bezeichnung Sturm!
Und die weitere Gewissheit: Red Pearl ist noch da, wenn auch in der leergefegten Bucht bei Ebbe auf Grund:
Da hat es andere wohl weitaus schlimmer getroffen: Ein Boot Kiel nach oben, andere (nicht auf dem Bild) im Schilf an Land und die meisten der nicht abgetriebenen Boote nicht mehr an ihrer ursprünlichen ihrer Position.
Also warten bis die Flut kam und dann begutachten, in welchem Zustand sich die Red Pearl befand.
Vor Ort dann die erfreuliche Begutachtung: Alles noch dran wie vor dem Sturm:
Fazit: Das Bojengewicht war zu leicht und die Form des gewählten Steines (Flacher Betonblock) wurde über das Seegras wie auf einer Eisbahn bewegt, was auch erklärt, warum die Red Pearl so schnell vertrieben wurde.
Fazit 2: Aus Schaden wird man Klug und so hängt nun die Boje am x-fachen Gewicht!
Ein Blick zur offenen See lässt an diesem Morgen Zweifel aufkommen, ob das Erlebte real war. Wäre da nicht ein gerette Red Pearl und ein Zeltplatz, der aussah, wie nach einem Orkan, man würde zweifeln.
Die Red Pearl pflügt Welle für Welle auf die Seite, der Spassfaktor entschädigt für den Aufbau und Inselhopping ist uneingeschränkt möglich.
Das Schlauchboot ist nun nicht mehr „das Schlauchboot“, sondern – angelehnt an weltberühmte Schiffe – die RED PEARL.
Das Wetter wollte es am Wochenende gut mit uns, so dass die geplanete Jungfernfahrt nichts im Wege stand. Also Trailer ans Auto und ab zur am Vortag ausfindig gemachten Slipstelle. Das theoretische Konzept des Trailers hat in der Praxis funktioniert und so lag Relaunch 2.0 im Rheinwasser. Nach anfänglichen Getriebeproblemen – welche nur der Unkenntnis des Bootsführeres zu zuschreiben waren – wurde der Motor auf Höchsttouren getestet. Das Schiffchen liegt in jeder erdenklichr Lage wie ein richtiges Schiff im Wasser und bald wurden die noch unbekannten Geräusche, welche so ein Schiff von sich gibt, richtig zugeordnet. Bis auf einen einmaligen Motoraussetzer, notabene auf Kollisionskurs mit einer Gierfähre, verlief die Jungfernfahrt prächtig. Selbst das Ausslippen verlief unter dem Blick der ganzen Ausflugsgäste am Rhein einwandfrei, einfach cool bleiben und sich nichts anmerken lassen. Rundum eine gelungene Jungfernfahrt, welche Lust auf mehr macht.
Nachdem das Schlauchboot von alten Farbresten des Vorbesitzers gereingt wurde, kam der Wunsch auf, das Boot mit weniger Aufwand – sprich nicht vor jedem zu Wasser lassen aufzubauen – zu transportieren. Auf einem leichten Alu-Hafentrailer, um die Ecke bei Ebay-Kleinanzeigen ersteigert, sollte das Boot in einem konventionellen Anhänger transportiert werden, so dass nicht auch noch ein Trailer als zusätzliches Fahrzeug ums Haus geparkt werden muss. Das Ergebnis zeigt die folgende Bildstrecke: